Fischbek – NTSV 6:2

Fischbek I ist nun an dem Punkt angekommen, wo man mit einer Favoritenrolle zurecht kommen muss. Tabellenführer (Wir!) gegen den Tabellenletzten – hier werden weitere zwei wichtige Punkte geholt oder man holt sich Spott und Häme.

 

Insofern sind die Kommentare auf der Website (siehe Bericht zur fünften Runde) angebracht, logisch und schlüssig, aber leider nicht immer oder für Jeden mental umsetzbar. Auffällig war, dass die Niendorfer teils diametral zu ihrer Wertungszahl spielten. Teils deutlich besser als dieser Wert und auch teils deutlich schlechter als ihre „Sport-Erfolgs-Zahl“. Doch schauen wir uns die einzelnen Partien an.

 

Ob nun die Partie von Jakob Kneip oder von Philip Reichhardt als erstes beendet wurde, weiß ich nicht. Aber die Partien waren recht unterschiedlich. Jakobs Gegner spielte irgendwie auf Matt. Das wäre auch theoretisch, in einem anderen Universum, möglich gewesen, wenn Jakob mehrere grobe Fehler hintereinander begangen hätte, aber… nunja, dafür ließ der Gegner gleich ein bis zwei Figuren hängen und Fischbek ging mit 1:0 in Führung. Das war eine leichte Schnellpartie für Jakob.

 

Philip hingegen mühte sich und mühte sich und musste dann doch ins Remis einwilligen. Der Gegner spielte nicht Harakiri, sondern mischte Beton an und tauschte und tauschte und Philips geringer Vorteil war nicht von Dauer – schade.

 

Einen Off-Tag hatte Alexander Schneider. Er möchte sicherlich nicht viel zu seiner Partie lesen. Der Gegner spielte aber auch deutlich besser als seine Wertungszahl (ist das ein Trost?) – Ende Bericht.

 

Die Partie von Jürgen de Voogt schien lange ungefähr ausgeglichen, aber vermutlich ist Jürgen nebenhobbymäßig Marathon-Läufer. Am Ende hatte er deutliche positionelle Vorteile (dieser weit vorgerückte c-Bauer) und verwandelte diese Kramnik-like und humorlos. Schön einen sicheren Scorer im Team zu haben.

 

Nikolas Egelriede stand besser, aber die Stellung war relativ statisch. Als ich irgendwann später schaute, hatte der Gegner zwei Minus-Figuren und eine Ruine. Noch ein sicherer Punkte für Fischbek.

 

Einen weiteren Off-Tag hatte ich, leider. Es ist eine dieser Partien, wo der Gegner fast nichts vorausberechnet und mehr auf Instinkt spielt. Eigentlich ein sicherer Punkt für mich, wenn ich nicht a) an drei Stellen konsequent falsch berechnet und entschieden hätte und b) der Gegner durch puren Zufall zweimal noch einen (nicht schwer zu findenden) einzigen Zug hat, der das Gleichgewicht wahrt. Die Wahl für meine schlechteste Partie der diesjährigen Saison ist entschieden.

 

Christoph Serrer hatte nach der Eröffnung strategische Vorteile, die er im Endspiel nach und nach meisterhaft verdichtete. Es war noch seine Zeitnot zu überstehen, dann gab der Gegner in totaler Verluststellung (minus 3 Bauern und schlechtere Stellung) auf. Eine schöne Partie – finde ich.

 

Somit gewinnt Fischbek 6:2 und setzt damit den Erfolgstrend fort. In Kürze geht es schon gegen St. Pauli und das wird spannend. Mehr dazu auf dieser Website.

 

Denis Schermer

Ein Kommentar

  1. Lieber Denis,Danke dir für…

    Lieber Denis,

    danke dir für den ausführlichen Artikel!

    Wenn wir weiterhin konzentriert spielen, dann müsste es dieses Jahr doch endlich klappen!

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