„Neugraben erleben“

DAS Thema am Wochenende war zweifellos das Wetter. Ob "Irma" in der Karibik oder Hamburger Schietwetter beim Konzert der "Rolling Stones" im Stadtpark, überall wurde über das Wetter berichtet. An die Berichtestattung mit meteorologischem Einschlag will ich anknüpfen. Wir hatten nämlich ein ausgesprochenes Traumwetter beim jährlichen Neugrabener Stadtteilfest "Neugraben erleben". Sonne, Federwölkchen und angenehme 20 Grad bescherrten uns und allen anderen Teilnehmern perfekte Bedingungen. Zu perfekt für die breite Öffentlichkeit, denn vermutlich werden die mediale Resonanz Irma und die Stones (nein, kein neuer Bandname) für sich exklusiv reklamieren können. Der Mensch giert eben nach kaputten Themen wie verheerende Tropenstürme (Irma) oder Sex and drugs and Rock`n Roll (Rolling Stones). Kirchenmusik, Hospizgruppen oder Schachspieler (no sex, no drugs, no Rock`n Roll) ziehen eben nicht die Wurst vom Teller – jedenfalls außerhalb des Einzugsgebiets Süderelbe. Dagegen strömten viele Menschen aus Neugraben, Fischbek, Hausbruch oder Neuwiedenthal auf den Neugrabener Markt und ließen sich vom vielfältigen Angebot einfach nur gut unterhalten. Nichts Weltbewegendes, nichts Spektakuläres. Einfach eine schöne, liebevolle und vom Rest der Welt unbemerkte Veranstaltung von Menschen aus der Nachbarschaft für Menschen aus der Nachbarschaft.

Wir haben in den letzten Jahren bereits einige Routine entwickelt, um uns erlauben zu können, nur eine Stunde für den Aufbau unseres Standes zu veranschlagen. Mit Okan, Osman, Jannis, Nikolas und Manfred hatten wir für dieses Unterfangen ein perfektes Team. Trotzdem war die kalkulierte Stunde wider Erwarten fast zu knapp bemessen. Nicht, weil wir es technisch nicht hinbekamen. Nein. Die Schützenbrüder und -schwestern aus Neugraben waren vor uns an dem uns zugedachten Platz und ließen sich von dort nicht mehr vertreiben. Dies musste auch der Organisator feststellen und wies uns daher einen neuen Platz mitten im Zentrum der Veranstaltung zu. Zum Glück, denn der neue Standort wurde – wie man auf dem Foto ansatzweise sieht* – wirklich gut frequentiert. Erfreulich oft setzten sich auch Kinder an die Spieltische und spielten gegen uns Partien – mit und ohne Uhren. Mal sehen, wen wir demnächst beim Schach wiedersehen werden. 

*Hier muss leider der Konjunktiv "sehen könnte" vorläufig herhalten**. Das an dieser Stelle vorgesehen Foto umfasst mehr als die maximal zulässigen 2 MB. Wir arbeiten an einer Lösung. Aktualisierung: Nun ist das Bild hinterlegt.

**Nicht mehr. Hilfsbereite Geister haben die Datei geschrumpft. Danke!!