Union Eimsbüttel II vs. TV Fischbek I 3,5:0,5

Steckt da etwa ein Tippfehler in der Titelzeile? Werden schlichtweg vier Ergebnisse unterschlagen? Nein, natürlich nicht.

Um über den Mannschaftskampf berichten zu können, hätte ich bis zum Schluss vor Ort sein müssen. Das war ich aber nicht. Insofern kann ich als beteiligter Augenzeuge nur bis zur Halbzeit des Mannschaftskampfs berichten. Und zur Halbzeit sah es für die 1. Mannschaft ganz, ganz finster aus.

Zwei Tage vor dem Spiel erreichte mich die Bitte von Nikolas, als Ersatz für Alexander Schneider einzuspringen.  Meine Begeisterung hielt sich angesichts der Tatsache, bereits am nächsten Tag wieder in den Ring steigen zu müssen, dann für die 2. Mannschaft gegen die HSG/BUE (s. folgender Artikel), ein wenig in Grenzen. Aber was macht man nicht alles für Volk und Vaterland.

Bis auf Alex waren wir komplett, also in der Brettreihenfolge Christoph Serrer, Jürgen de Voogt, Jakob Kneip, Denis Schermer, Thomas Peters, Nikolas Egelriede und ich. Ich war dann auch der erste, der ein Ergebnis ablieferte. Ein Negativ-Ergebnis. Vermutlich hatte ich bereits bei der Anfahrt zum „Hamburg-Haus“ mein Quantum Glück für diesen Tag verbraucht, denn in unmittelbarer Nähe des Spielorts fand ich einen freien Parkplatz! Wären die Lichtverhältnisse besser gewesen, hätte ich ein Foto gemacht, um später in geselligen Runden mit der Geschichte vom freien Parkplatz in Eimsbüttel bei den Zuhörern Neid zu erzeugen. Als Beleg hätte ich dann triumphierend allen das Foto gezeigt, um nicht als Käpt`n Blaubär dazustehen. 

Hätte ich doch bloß versucht, dieses Foto zu machen…Meine Partie lief eigentlich gut an. Nach zwölf Zügen stand ich vollkommen ausgeglichen. Die Simpel-Drohung aus dem Lehrbuch „In 20 Stunden zum Bauerndiplom“ gegen meinen Läufer auf g4 hatte ich natürlich bemerkt (Lxh7, Kxh7, Sg5 +, K beliebig, Dxg4 mit Bauerngewinn); meine Dame bewachte das Feld g5 zuverlässig von d8 aus. Warum dieser Gedanke dann dem Vergessen anheim fiel, können wohl nur Neurologen oder Psychologen halbwegs schlüssig erklären. Jedenfalls „entband“ ich meine Dame von der Bewachung des Feldes g5. Die Freiheit nutzend schlug sie – an Stelle von cxd6 – den weißfeldrigen Läufer. Was dann passierte, ist vorangehend beschrieben. Eine Zeitlang dachte ich noch, dass für das Bauernminus die offene h-Linie eine gewisse Kompensation darstellen könnte. Diese Hoffnung trog – und zwar gewaltig. Weiß hatte alles im Griff. Im eisernen Griff. Es gab noch nicht einmal Schummel-Chancen, um im Trüben fischen zu können. Eine bittere Pleite für mich und die Mannschaft. 0:1

Kurz nach meiner Aufgabe machte Thomas remis. Ich hätte vielleicht noch etwas weitergespielt, aber objektiv betrachtet war das Agreement wohl schon ok. 0,5:1,5

Der nächste Nackenschlag traf dann Philip. Ich hatte mir seine Stellung nicht so genau angeschaut, aber die flüchtige Inaugenscheinnahme reichte, um festzustellen, dass seine Figuren Mühe hatten, einen inneren Zusammenhalt zu finden. Diesen Zusammenhalt gewannen die Figuren nicht mehr zurück. 0,5:2,5

Gesehen hatte ich noch, wie Nikolas einfach so einen Bauern auf der h-Linie einstellte. Aber auch der verbleibende Rest der Figuren wirkte nicht so harmonisch. Zwar verfügte er über das Läuferpaar, aber sein Gegner postierte seine beiden Springer optimal, so dass sich für Nikolas Läufer einfach keine zugriffspunkte ergaben. Das Ende der Partie erfuhr ich erst am nächsten Morgen, aber wie zu erwarten konnte er die Partie nicht mehr retten. 0,5:3,5

Damit haben die Bretter 5 bis 8 dem Rest der Mannschaft eine große Bürde aufgeladen. Ein paar Tage vor durften die vier „Blitz-Boys“ von Brett 1 bis 4 ihr Können bei der Hamburger Blitzmannschaftsmeisterschaft in Barmbek unter Beweis stellen (s. Denis`Artikel). In Eimsbüttel sollte es dann noch härter werden als in Barmbek. Fortsetzung folgt….sofern sich einer der Jungs an die Tastatur setzen mag.